Montag, 19. Mai 2014

Nähanleitung für den Rucksack

Heute machen wir mal etwas anderes als ein Oberteil ;) ein einfachen Rucksack.


Dazu braucht ihr:

Baumwollköper (ca. 1,20m)
Bundfix von Vlieseline (7cm breit, 1,20m)
Gewebeeinlage (37cm breit)
Ein Stück Stoffrest (mindestens 37cm breit)
2 kleine Gürtelschnallen

Optional:
Lederimitat (13cm x 37cm)




Bevor ihr den Stoff ausschneidet, erst einmal das Stück Gewebeeinlage auf eine Stoffecke bügeln.




Ihr braucht folgende Stoffteile. Von Oben links nach unten rechts:
Stoffstück mit Gewebeeinlage (45+2cm x 35+2cm)
Stoffstück (45+2cm x 35+2cm)
Stoffstreifen (7cm x 60cm)
Stoffstück mit Gewebeeinlage (12cm x 37cm)
Lederimitat (12cm x 37cm)
Stoffrest (37cm breit und Länge nach Wunsch)
Stoffstück der gleichen Größe
Stoffstreifen (12cm x 47cm)






Bundfixstreifen von 60cm Länge auf die dünnen Stoffstreifen aufbügeln.

















Das werden die Träger :)






















Die Träger an den Linien des Bundfix nach innen einknicken und am Rand entlang nähen.

















Das große Stoffstück mit Gewebeeinlage und eines von den großen Stoffstücken ohne Einlage aufeinanderlegen und mit den Seitenstreifen (12cm x 47cm)  zusammen nähen.















Wenn ihr so wie ich wollt, dass die Nahtzugaben nach außen kommen, dann müsst ihr nochmal von außen über die Naht nähen. Aber nicht bis ganz an den Rand, sondern nur bis 1cm davor.




















Das Stück für den Deckel mit der rechten Stoffseite nach oben legen.





















Träger positionieren und annähen.





















 Das Rückenteil mit der rechten Stoffseite nach unten darüber positionieren und entlang des Rückenteils nähen.




















Das ganze umdrehen, dann die beiden großen Stoffstücke (die noch übrig sind) aufeinander und auf das Rückteil legen. Den Deckel darüber umklappen. Dann markieren, wo ihr die Schnallen positionieren wollt.




















Jetzt messt ihr den Abstand zwischen euren Gürtelschnallen aus um zu wissen, wie breit ihr die Stoffstreifen sein müssen, die sie fixieren sollen. Dann Stoffstreifen aus eben dieser Breite aus Lederimitat ausschneiden.























In die Streifen macht ihr nun in der Mitte Löcher hinein. Dann die Stifte hindurchstecken.






















Dann am Vorderteil positionieren und festnähen.



Von der gleichen Breite 4 ca. 20cm lange Streifen ausschneiden, zusammennähen und 3 Löcher hineinstanzen.



Die Streifen in die Gürtelschnallen einspannen und dann mit Nadeln die Stellen markieren und festnähen.



Jetzt könnt ihr an die  Seiten (rechts auf rechts) das Vorderteil annähen. Dann den Rucksack überstülpen, sodass die rechte Stoffseite außen liegt (also die spätere Außenseite liegt außen.) Dann die Träger am unteren Rand positionieren.






Den breiten Stoffstreifen Lederimitat mit der glänzenden Seite nach unten an den unteren Rand anlegen.



















Dann den verstärkten Stoffstreifen darauf und nähen entlang der unteren Stoffkante.
















Den Rucksack jetzt wieder auf links drehen und die restlichen Kanten zusammennähen.




















Überstülpen auf rechte Stoffseite und fertig ist der Rucksack :)



Viel Spaß beim nähen :)

Donnerstag, 15. Mai 2014

Sommershirt Alex

Um zu starten konstruieren wir wieder einmal den Grundschnitt für das Oberteil. Dazu

1. nehmen wir Maß (Infos hier)

2. überlegen wir uns die Passformklasse. Bei einem weiten Sommershirt für Männer ist die Passformklasse 5 optimal, für Frauen reicht bereits PK4 und es ist schön locker.

3. Konstruieren wir den Grundschnitt.


Abwandeln des Grundschnittes 

 

Der Grundschnitt sieht dann in etwa so aus:

Jetzt verlängern wir das T-Shirt unten und zwar mit einem schönen Bogen und nehmen die Armausschnitte weg. A ist hierbei eine Länge von 1-2cm. Die obere Schulterlinie wird einfach verlängert und mit einer senkrechten Linie zum unteren Endpunkt verbunden.





Es entstehen nun diese beiden Schnitteile, die ihr jeweils beide mit der blauen Linie an den Stoffumbruch (siehe auch hier) und schneidet aus.


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Ärmelstreifen und Taschen

An diesen beiden Schnitteile könnt ihr nun direkt die Schnitteile für die Ärmelstreifen (soweit erwünscht) und die Taschen konstruieren. Die Ärmelstreifen sollten genau so lang sein wie euer Armloch und die Breite sollte dreimal der gewünschten entgültigen Breite (-2cm, da wir später beim Stoff ausschneiden diese ja wieder dazugeben) entsprechen. Die Taschen könnt ihr ganz nach belieben einfach aufs Papier malen.




Es geht an die Nähmaschine!

Wenn ihr eure Schnitteile mit jeweils 1cm Nahtzugabe zugeschnitten habt, dann kanns losgehen.

Zuerst näht ihr die Schulter- und Seitennähte von Vorder- und Rückteil zusammen. (Hierzu die Teile rechts auf rechts legen). Also A auf A nähen und B auf B.



Nun die Ärmelschlitze wie im Bild gezeigt um den Stoff an den Armausschnitten legen und festnähen.



Die Taschen

Wir haben das von uns konstruierte Schnittmuster für die Taschen mit einer Nahtzugabe von 1cm ausgeschnitten (Wenn ihr einen Knopf haben wollt müsst ihr am oberen Rand eine Nahtzugabe von (3x der Knopfbreite geben) und haben nun insgesamt 4 Teile (Oberstoff und Futter):

 

Wir stecken den Ober- und den Unterstoff wie im Bild zusammen und nähen entlang der Rundung. 

Wir schneiden uns die Rundungen bis kurz vor die Naht ein und wenden die Tasche


Nun den oberen Rand versäubern

Die Fadenenden der Overlockmaschine könnt ihr mit einer dicken Nadel in der Sicherungsnaht verstecken.

Wenn ihr mit Zick-Zack versäubern, einfach die Naht verriegeln.












Wenn ihr nun einen Knopf an die Tasche anbringen wollt, dann müsst ihr euch den Oberen Rand so weit umknicken, bis der Knopf schön drauf passt. Die Ecken etwas einschlagen, damit die später nicht überstehen. Nun Entlang der Sicherungsnaht nähen.



Nun die Stelle in der Mitte markieren, an die das Knopfloch soll. Und mit dem Knopflochfuß der Nähmaschine, oder mit Hand das Knopfloch nähen.


Um das Maschinenknopfloch aufzutrennen gibt es einen kleinen Trick: An beide Enden eine Stecknadel stecken und dann mit dem Nahttrenner das Knopfloch auftrennen. Durch die Stecknadel wird die scharfe Kante des Nahttrenners vor den Garnschlingen aufgehalten und verhindert so ein auftrennen der Nähte.


Jetzt noch die Taschen am Shirt feststecken, so wie sie idealerweise liegen sollten und festnähen.


Das T-Shirt für Alex ist fertig!


Ich habe heute mal anderweitig Werbung gemacht auf: www.rundumsweib.blogspot.de

Viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren!

Mittwoch, 14. Mai 2014

Kleines Begriffsglossar

Damit ihr euch bei meinen Nähanleitungen als blutige Anfänger etwas besser zurechtfindet, habe ich hier ein kleines Begriffsglossar mit den absoluten Basics erstellt. Ich werde es in Zukunft immer mal wieder aktualisieren und alle Begriffe die neu dazu kommen hier mit einfügen.



Absteppen/Steppen = Nähen mit normalem Geradstich     ----------

Verriegeln = Mit Verriegeln ist gemeint die Naht zu sichern. Das erreicht man, indem man erst geradeaus, dann kurz zurück und dann weiter geradeaus näht:



Versäubern = Die Schnittstellen von den Stoffen ribbeln leicht auf, deshalb ist es meist notwendig die Stoffkanten zu versäubern. Das kann man mit einer Overlock machen oder aber mit dem normalen Zick-Zack-Stich der Nähmaschine:




Overlock = Eine Maschine, mit der man Nähte versäubern und Jersey (elastisch) auch zusammennähen kann. Unelastische Stoffe sollte man mit der Overlock nur versäubern und danach nochmals mit der Nähmaschine und einem normalen Geradstich zusammennähen. Wer keine Overlock hat und Jersey zusammennähen möchte, sollte statt dem Geradstich den Zick-Zack verwenden, da dieser in eine Richtung elastisch bleibt.


Overlockstich






























Der Nahttrenner = Ein unverzichtbarer Gehilfe, der Nähte leicht wieder auftrennt, wenn man etwas schief gegangen ist. Man sticht mit der Spitze zwischen Faden und Stoff und schneidet den Faden mit der Kerbe ganz hinten durch:



Nähgarn = Hier gibt es einige Unterschiede. Der normale Nähfaden ist der Allesnäher und meistens aus Polyester, da das widerstandsfähiger ist. Dann gibt es noch Overlockfaden, der für Overlockmaschinen ist ;). Die Rolle ist hier wesentlich größer, da der Garnverbrauch enorm ist. Die Qualität ist dementsprechend schlechter. Das bedeutet dieser Faden eignet sich nicht ideal zum zusammennähen von unelastischen Stoffen mit der Nähmaschine. Knopflochgarn ist für Knopflöcher ;). Da dieses Garn ist wesentlich dicker ist als die restlichen, ist es einfacher die Knopflöcher mit der Hand schneller fertig zu bekommen. Und dann gibt es noch den elastischen Nähfaden. Also ein dünnes Gummiband.
Elastisches Nähgarn; Overlockgarn; Allesnäher; Knopflochfaden

Ober- und Unterfaden = Der Oberfaden wird direkt von der Garnrolle abgewickelt und von oben in die Nähmaschine eingefädelt. Er ist später auf der Oberseite des Stoffes zu finden.
Der Unterfaden muss auf eine kleine Unterfadenrolle aufgefädelt werden (Das können alle Nähmaschinen) und von unten entsprechend der Gebrauchsanweisung in die Nähmaschine eingefädelt werden.

Freitag, 9. Mai 2014